Als mein Hund letztens wieder mit einer Zecke im Fell ankam, habe ich diese (lebend) an mein kürzlich erworbenes Pflänzchen verfüttert. Nach ein paar Tagen fing zuerst das gefütterte Blatt an, abzusterben (wurde schwarz, dann schimmelig), dann auch unbetroffene Blätter, teils sogar ganz junge Triebe... Inzwischen sind nur noch 4 Blätter übrig, auch der Blütenstengel ist weich geworden und umgeknickt.
Nun meine Fragen:
1) Kann es sein, das die Pflanze die fiesen Biester nicht verträgt 2) Ist es normal, das ein Blatt abstirbt, nachdem es "verdaut" hat? 3) Sollte man schwarze/faulige Blätter abschneiden oder lieber vor sich hinkompostieren lassen?
zu 1) wäre mir neu, wenn Zecken jetzt auch für Pflanzen schädlich wären.
zu 2) normal ist es eigendlich nicht, es sei denn: a) die Beute ist zu groß und beginnt auserhalb der Falle zu schimmeln (bei ner Zecke wohl eher weniger), b) die Fall hat sich vor der Fütterung mit der Zecke schon zu oft geschlossen (eine Falle kann sich nur laut Literatur 7 mal schließen)
zu 3) Die Blätter muss man nicht abschneiden, ohne sieht es aber etwas besser aus
Wie Kultivierst du denn die Pflanze? Das sogar junge Blätter und die Blüte einfach absterben ist eigendlich nicht normal.
Meine Dionaea hatte zunächst drei Blütentriebe, wovon ich zwei abgeschnitten habe, da sie nicht mehr verdaut sondern nur noch fängt, das heißt die Fallen verschimmeln in rauhen Mengen und es werden kaum noch welche nachgebildet. Selbst junge und neue Blätter gehen bereits kaputt. Scheinbar begeht die Vff beim Blütenbilden gerne Suizid
Ob sie Suizid begeht wage ich mal dahingestellt sein lassen. AUf jeden Fall steckt sie jede Menge Energie in die Bildung der Blüten. Als dieses JAhr die erste meiner VFF `red burgundy´geblüht hat sind auch sämtliche Fangblätter abgestorben (hab die Blüte dran gelassen). Mitlerweile steht sie drausen auf der Terrasse und fängt wieder mit der Fallenbildung an
ich hab mal irgend wo gelesen das zecken nicht nur menschen oder tiert anzapfen sondern auch pflanzen. eine zecke kan also so wie eine blattlaus kolonie sein. oder schlimmer. die geben dan auch noch gift in die pflanze, die die pflanze vieleicht nicht verträgt.
Das wäre mir neu, dass Zecken Pflanzen anzapfen. Die Zecken brauchen nämlich nur das Blut, damit sie ihren Nachwuchs füttern und ausbilden können (Ich glaube vor allem das Eiweiß). Weil ohne Futter kein Nachwuchs. Und ich glaube kaum, dass sich der Nachwuchs mit Pflanzensaft zufriedengibt.
Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Reaktionen!
Also das die Zecke die Pflanze angezapft hat glaube ich nicht, denn die wurde von der Pflanze trotz allem verdaut und bei den Blutsaugern dürfte es sich doch um die Weibchen handeln, oder? Inzwischen habe ich 3 weitere Zecken an meine VVF Nr. 2 verfüttert und wieder verfärben sich die betroffenen Fallen (aber nur diese wohlgemerkt!), könnte das Problem vielleicht sein, das, da die Zecke sich ja mit Blut vollgesogen hat dieses dann beim verdauen des Insekts wieder austritt und in der Falle (die ja nicht luftdicht abgeschlossen ist) faulig wird Jedenfalls tritt an den Rändern der betroffenen Fallen schwarze Flüssigkeit aus (erst dachte ich das wäre der Verdauungssaft der Pflanze, ist aber wohl was anderes *würg*)... die Pflanze an sich ist aber putzmunter und treibt wie verrückt (im Gegensatz zu Nr. 1 hat sie aber auch noch keine Anstalten gemacht, zu blühen!).
Zur Frage der Kultur, also ich hatte alle meine Carnivoren zum Zeitpunkt des 1. Postings mangels Fensterbank auf dem Wohnzimmertisch, VVF Nr. 1 zusammen mit einem Sonnentau und einem Fettkraut auf einem Untersetzer mit ca. 1cm Regenwasser (jede aber im eigenen Topf), VVF Nr. 2 aus Platzgründen auf einem eigenen Untersetzer. Aufgrund des recht heftigen Hitzestaus tagsüber habe ich alle Pflanzen nun auf den Balkon (Südost-Seite) verfrachtet. Fettkraut und Sonnentau habe ich übrigens angeschafft, weil sich auf dem feuchten Boden von VVF Nr. 1 (das Problemkind) winzige Fliegen sehr wohl gefühlt haben, die aber zu klein waren, um die Fallen auszulösen. Dieses Problem wurde durch die beiden anderen Carnivoren dann auch wunschgemäß reguliert.
Inzwischen habe ich alle schwarz gewordenen Blätter + umgeknickten Blütenstengel entfernt, 4 Fallen sind noch übrig von denen eine derzeit jedoch wohl an Altersschwäche dahinsiecht während die anderen einen gesunden Eindruck machen, allerdings sind noch keine neuen Triebe in Sicht
Für Tipps und Anregungen bin ich sehr dankbar, da auf dem Gebiet noch sehr unerfahren.
Das ist noch Forscherinstinkt. Auslaufende Flüssigkeit , beeindruckend. Ich habe immer über die Bemerkungen geschmunzelt dass VFF weichhäutige Insekten zerdrücken. Vielleicht sollte ich mal meine Meinung revidieren...
Was deine VFF angeht, mehr als Abwarten kann ich dir da nicht raten. Ich habe meine Pflanzen dieses Jahr auch blühen lassen, und ich bedauere die Entscheidung. Zwar setzt jetzt langsam die Fallenproduktion ein, aber halt wirklich sehr langsam.
Die Bedingungen sind ja identisch (nahezu) mit VFF 2, also würde ich alle Probleme auf die Blüten schieben...