Hallöchen, bin neu hier im Forum, da ich mir dachte, dass das Heranziehen von Fleischis doch ein sehr schönes Hobby wäre. Entsprechend informierte ich mich im Internet schon ein wenig zu Samen, Vermehrung, Kultur. etc. Doch wie ein Anfänger so ist, ist er auch sehr ungeduldig . So denn folgende Frage: Mach ich denn auch alles richtig bisher?
Die Samen bestellte ich im Internet im Februar (Drosera, Dionaea, Sarracenia). Das Gewächshaus kam vom Baumarkt und wurde mit sehr gut befeuchtetem (beinahe nassem) Substrat befüllt. Eben jenes ist die Anzuchterde vom Obi (laut Verpackung Torf-Perlit-Gemisch). Die Bewässerung erfolgt im Anstau (ca. 3cm bei ca. 6cm hohen Trögen). Samen wurden auf das Substrat gestreut und über die Mittagszeit hinweg, in welcher die Samen im Freien stehn, auch mit 2 Energiesparlampen ca. 6 - 8 Stunden täglich belichtet. Nun tut sich nach knapp 4 Wochen aber rein gar nix.
Alles richtig? Alles falsch? Die Hoffnung stirbt zuletzt . Danke im Voraus für hilfreiche Antworten.
Also auf Grund deiner Beschreibung scheint so weit alles zu stimmen was die Aussaat selbst betrifft. Dürfte ich fragen von welchen Arten du Samen gekauft hast, von wem und ist dir das Erntedatum bekannt (oftmals kursieren leider viel zu alte Samen im Netz)?
Ein Paar kleine Punkte muss ich aber nachhaken: 1. Du hast die Aussaaten drausen stehen, wie lange genau? und warum das Kustlicht? Ich würde die Aussaaten einfach direkt raus packen, am besten so das sie den ganzen tag volle SWonne abbekommen.
2. Zwar nicht unbedingt notwendig, aber hast du deine AUssaaten irgendwie abgedeckt um für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit zu sorgen? In der Regel reicht die LF direkt oberhalb des Substrates meistens aus, aber bei drosera kann ein Abdecken mit Folie ganz hilfreich sein.
3. Hast du deine Samen irgendwie vorbehandelt? z.B. die Sarracenia und Dionaea Samen stratifiziert, d.h. kurzzeitig im Kühlschrank eine Kältebehandlung zukommen lassen (etwa 2-3 Wochen reichen in der Regel)?
Die Dauer bis zur Keimung ist oftmals auch innerhalb einer Gattung sehr unterschiedlich, so das z.B. verschiede Sarracenia Arten unterschidlich lange bis zum keimen brauchen. Ich habe z.B. im Februar etliche verschiedene Sarracenien ausgesäht, die Kaimzeit lag dieses mal bei 2 Wochen für S.flava, 3-4 Wochen bei S. Leuchopylla, 4-5 Wochen S.oreophylla und die S.purpurea Formen lassen noch garnichts von sich sehen (gibt auch bei Leucophylla und oreophylla einiges was noch nicht gekeimt ist). Bei Karnivoren braucht man für die Vermehrung duch Samen sehr viel Gedult, deshalb hatte es bei mir eine ganze Zeit gedauert bis ich die ersten Erfolge verbuchen konnte, da ich am Anfang alles zu schnell aufgegeben hatte weil nichts passiert ist.
Die Samen habe ich teils bei Ebay ersteigert (Dionaea und Drosera). Die Bewertungen bei dem Anbieter lagen bei 99,6%, so dass ich mir da auch wenig Gedanken machte und auf gut Glück und zudem günstig eben hier zuschlug. Die Sarracenias (purpurea und leucophylla) habe ich bei einem Bekannten abgestaubt, der sie mir überließ. Wie alt die Samen sind, kann ich leider nicht sagen.
Das mit dem Draußenstehenlassen ist natürlich noch arg wettergebunden. Derzeit herrscht Sonnenschein, also stehen sie auch entsprechend von morgens bis abends draußen. Über Nacht wollte ich sie aber nicht dort lassen, weil ich "Angst" vor den noch recht niedrigen Temperaturen habe (derzeit ca. 8-12°C).
Die Aussaaten sind abgedeckt. An diesem Gewächshaus war eine Plastikabdeckung dabei.
Im Übrigen glaube ich, dass der Sonnentau gerade zu kommen scheint. Moos kanns jedenfalls nicht sein, wenn man mal mit der Lupe schaut und sich vergegenwärtigt, dass er nur genau an den Stellen kommt, wo die megafeinen Samen ausgestreut wurden .
um die tiefen Nachttemperaturen musst du dir keine Sorgen machen, das stecken die AUssaaten und später auch die Pflanzen ohne Probleme weg. Für die Samen wäre der Unterschied zwischen Tag- und Nachttemperaturen sogar noch eher förderlich was die Keimung betrifft.
Wenn es wirklich Sonnentau ist was bei dir jetzt keimt, so kannst du das schon sehr früh erkennen, denn Sonnetau bilden direkt nach der Keimung schon Fangblätter mit Klebetentakel aus (diese sind zwar im Vergleich zu ausgewachsenen Pflanzen winzig, schließen aber jede Verweckslung aus).
Was deine Sarracenia Samen angeht so kann ich aus Erfahrung sagen, das gerade S.purpurea ein wirklich "gemütlicher" Keimer ist, der sich ganz gerne mal viel Zeit lässt. Hier also auf keinen Fall die Geduld verlieren, was in diesem Jahr nicht keimt, sollte dann spätestens im nächsten Frühjahr anfangen.
Zitat von koma656Die Samen habe ich teils bei Ebay ersteigert (Dionaea und Drosera). Die Bewertungen bei dem Anbieter lagen bei 99,6%, so dass ich mir da auch wenig Gedanken machte
Die eBay-Bewertung muß über die Keimfähigkeit der Samen nichts aussagen: Bei eBay bewertet wird üblicherweise, daß die bestellten Samen ankommen.
Und ob jemand Samen bei sich zum Keimen bekommt oder nicht, hängt am Ende nicht von eBay ab, sondern mehr von den gärtnerischen Fähigkeiten und guten Bedingungen für die Art, die man keimen möchte.
Wahrscheinlich keimen die Samen nur langsamer, als Du dachtest.
Mit fleischfressenden Pflanzen ist es nicht so wie mit Kürbiskernen, die bei ausreichender Keimtemperatur innerhalb weniger Tage aus dem Blumentopf sprießen.
Super und nochmal dankeschön . Bei den Venusfliegenfallen bilden sich bei 2 der Samen immerhin schon grüne "Knöllchen" am unteren Ende. Gutes Zeichen?
Ich habe das Gefühl, dass ich in absehbarer Zeit Probleme mit Moos bekommen werde, da die Anzuchterde an 2 Stellen recht grün wird. Kann man dagegen was tun? Ggfs. mit einem Löffel das Zeug entfernen und schlichtweg nachfüllen?
Zitat von koma656Super und nochmal dankeschön . Bei den Venusfliegenfallen bilden sich bei 2 der Samen immerhin schon grüne "Knöllchen" am unteren Ende. Gutes Zeichen?
Ein sehr gutes Zeichen! Sind die beiden ersten Keimblätter erst mal durch, dann dauerts auch nicht mehr lange bis zum ersten Fangblatt
Zitat von koma656Ich habe das Gefühl, dass ich in absehbarer Zeit Probleme mit Moos bekommen werde, da die Anzuchterde an 2 Stellen recht grün wird. Kann man dagegen was tun? Ggfs. mit einem Löffel das Zeug entfernen und schlichtweg nachfüllen?
Moos "stört" immer wieder mal in den Aussaaten, so lange es aber nicht extrem schnell in die Höhe wächst und dadurch den Samen das Licht für die Keimung wegnimmt lasse ich es in der Regel drinnen. Eine Möglichkeit gegen das Moos vorzugehen wäre wie du schon gesagt hast die betroffenen Stellen abzutragen und neu aufzufüllen (dabei gehen aber auf der Stelle liegende Samen mit verloren), bzw. direkt vor der Aussaat eine dünne Schicht Quarzsand auf das Substrat und die Samen auf dem Sand ausgesäht. Das Moos hat dann deutlich größere Probleme durch den Sand an die Oberfläche zu kommen.
Also ich bin begeistert, wie schnell die Venusfliegenfalle nun austreibt. Eine der neuen "Blätter" is oben sehr "knollig" und ich denke mal, dass dies eine Blüte wird. Ebenso denke ich, dass sich die Pflanze bereits zweimal geteilt hat. 2 große "Stämme" aus solchen Punkten, wo die Blätter bzw. Fallen austreiben sprechen da für sich, oder? Habe mir auch eine zweite nun dazugekauft und der gehts auch prächtig. Das seltsame ist nur, dass sie sehr seltsam eingetopft wurde, nämlich so, dass die Fallen "unterirdisch" wachsen. So als wenn sie einfach lieblos eingepflanzt wurde und der standardmäßige Kübel an Erde einfach draufgekippt wurde. Macht das der Pflanze denn nix aus (Licht)?
In der Aufzuchtbox sind derzeit ALLE Droseras gekommen und mit der Lupe erkennt man teilweise schon 4 statt zwei Blätter. Die kleinen beiden Venusfliegefallen aus der Box zeigen leider bisher keine Veränderungen. Das Knöllchen am Ende des Samens ist zwar immer noch grün, aber immer noch so winzig wie vor einer Woche. Nun ja... Geduld ist noch lange vorhanden .
Ok, bin soweit trotz aller kleinen Mankos ganz zufrieden . Hatte mal vor 10 Jahren eine Dionaea, doch die hielt keine Woche. Also Danke für die wertvollen Tips, die hier doch scheinbar gut helfen!!
Zitat von koma656Also ich bin begeistert, wie schnell die Venusfliegenfalle nun austreibt. Eine der neuen "Blätter" is oben sehr "knollig" und ich denke mal, dass dies eine Blüte wird. Ebenso denke ich, dass sich die Pflanze bereits zweimal geteilt hat. 2 große "Stämme" aus solchen Punkten, wo die Blätter bzw. Fallen austreiben sprechen da für sich, oder? Habe mir auch eine zweite nun dazugekauft und der gehts auch prächtig. Das seltsame ist nur, dass sie sehr seltsam eingetopft wurde, nämlich so, dass die Fallen "unterirdisch" wachsen. So als wenn sie einfach lieblos eingepflanzt wurde und der standardmäßige Kübel an Erde einfach draufgekippt wurde. Macht das der Pflanze denn nix aus (Licht)?
In der Aufzuchtbox sind derzeit ALLE Droseras gekommen und mit der Lupe erkennt man teilweise schon 4 statt zwei Blätter. Die kleinen beiden Venusfliegefallen aus der Box zeigen leider bisher keine Veränderungen. Das Knöllchen am Ende des Samens ist zwar immer noch grün, aber immer noch so winzig wie vor einer Woche. Nun ja... Geduld ist noch lange vorhanden .
Ok, bin soweit trotz aller kleinen Mankos ganz zufrieden . Hatte mal vor 10 Jahren eine Dionaea, doch die hielt keine Woche. Also Danke für die wertvollen Tips, die hier doch scheinbar gut helfen!!
Hallo Sei mir bitte nicht böse aber wie kann ein Samen der gerade erst gekeimt ist blühen und geteilt hat sie sich sicher auch nicht veileicht wäschst nur ein anderers Blatt aber es könnte auch sein das es so lange Blätter "Stämme" bildet nur wegen zu wenig Licht.
Wie soll ich das verstehen mit dem Eintopfen könntest du ein Bild hereinstellen?
Ja Gedluld ist bei Fleischis eben alles und ein kleiner grüner Daumen ist manchmal auch etwas hilfreich
ich denke das es hier bei der "geteilten und bereits geblüten pflanze" keineswegs um den frisch gekeimten Sämling geht, sondern vielmehr um eine ältere Pflanze, die bereits in Kultur ist.
Richtig, es geht hier um die gekaufte Pflanze. Bei den Samen tut sich bis auf die Droseras und 3 Dionaeas gar nichts. Aber noch hab ich Zeit . Mittlerweile findet die Natur mal wieder ihren Weg und diese zu tief eingetopfte GEKAUFTE Pflanze (:mrgreen:) bildet ihre neuen Blätter auch über der Substratoberfläche aus. Sieht halt ulkig aus, wenn man neben der eigentlichen Pflanze in die Erde schaut und dort unten scheinbar eine neue wächst mit ultrakleinen Blättern .
Naja so tief eingetopt sind die ja normalerweise nciht finde ich halt und auch wenn du den Trieb nicht siehst ist das nicht weiter Schlimm den in der Natur müssen sich die Dionaeas auch durch eine dicke "lebende"Spagnumschickt kämpfen da hat sie mehr mühen als beim Torf