Hallo ihr Lieben! Ich habe gestern einen sehr mitgenommenen D. binata erstanden. (natürlich für nen Spottpreis ) Jetzt hab ich mal gegooglt und auch hier und im GfP-Forum gesucht aber keine direkten Infos gefunden, die mich weiterbringen würden! Wie genau kultiviert man diesen Sonnentau am besten. Ich hab schon was von einer niedrigeren Luftfeuchtigkeit gelesen (was ist niedrig bei Fleischies?) und von einer Winterruhe auch! Nur weiß ich nicht , ob ich dieses arg mitgenommene Exemplar überhaupt in Winterruhe schicken sollte!? Momentan steht er erstmal am Südfenster in nem Untersetzer mit Regenwasser! Würde mich über Kultivierungsinfos und Tipps freuen!
Hallo! Na, da hat dich das Fleischifieber wohl doch mal gepackt?
Also Drosera binata ist eine wunderschöne Pflanze, und eigentlich nicht problematisch. Zu den Kulturbedingungen gebe ich jetzt mal zuerst eine Kurzinformation, und dann schreibe ich etwas mehr dazu. Also: Der Standort ist ideal. Lass sie einfach immer dort stehen.
Der Hauptknackpunkt ist das Licht. Diese Pflanze braucht wirklich viel Licht. Das Südfenster ist also ideal. Im Winter kommt es dann zu Lichtmangelerscheinungen, aber dies ist nicht tragisch.
Pflanzen in der Freiheit, äh also nicht in der Wohnung, sind kräftiger, auf der Fensterbank hängen die Blätter doch recht schlapp herum.
Doch von Anfang an. Von der Pflanze gibt es diverse unterschiedliche Varianten die auch unterschiedliche Bedingungen mögen. Insgesamt kann an dem ganzen Komplex noch taxonomisch herumgedoktort werden, oder manche Autoren stiften hier etwas Verwirrung. Also, zuerst gibt es eine kleinwüchsige Variante, genannt T - Form. Die Blätter sind einfach gegabelt, die Blattstiele sind relativ kurz. Diese Variante mag eine Winterruhe. Dann gibt es noch D. binata var. dichotoma. Hier sind die Blätter doppelt gegabelt, es gibt also 4 Blattenden. Es gibt manchmal wohl auch 8 Enden. Die Blattstiele sind sehr lang. Diese Variante weicht in der Chromosomenzahl von der T - Form ab. Auch die Blattfarbe ist etwas anders. Dann existiert noch D. binata var multifida. Hier gibt es mehrere Blattenden angeblich bis zu 16, wobei 4, 6 und 8 häufiger ist. Die Pflanze soll etwas zierlicher als D. binata var dichotoma sein. Und der Platzhirsch der ganzen Sippe ist D. binata var. multifida `extrema´ mit bis zu 40 Blattenden, aber da schreibt auch jeder Autor eine andere Zahl. Dann gibt es noch paar Pflanzen die in den Komplex hinein gehören, die aber wohl taxonomisch noch nicht eingeordnet sind. Zumindest kann man dies bei Peter d´Amato herauslesen.
Also, viel Licht brauchen sie alle. Wasser wie andere Sonnentaue. Luftfeuchtigkeit die Standardluftfeuchtigkeit. Im Winter braucht wohl zumindest die T-Form ne Winterruhe. Bei mir stehen meine binatas einfach in einem unbeheizten Raum. Über 10 Grad Raumtemperatur wachsen sie halt, darunter halt nicht. Laut d`Amato braucht die D. binata var. multifida `extrema´höhere Temperaturen, was ich aber so noch nicht ausprobiert habe, da ich nur D. binata var. multifida kultiviere.
So, da bin ich wieder. Also, dies mit den Blattenden ist auch so eine Sache. Alle Jungpflanzen haben erst mal zwei Blattenden. Mit fortschreitendem Alter teilen sich die Blätter immer weiter. Was dann auch zu etwaigen konfusionen führen kann. Die Pflanzen entwickeln recht lange Wurzeln, der Kauftopf wird dann recht schnell zu klein, oder besser gesagt - unten kommen sehr schnell Wurzeln raus. Die Pflanzen produzieren nicht so zuverlässig Samen, und vor allen Dingen nicht in solchen Quantitäten wie z.B. D. capensis. Blattstecklinge bieten sich hier eher zur Vermehrubg an.
Die Pflanze ist zumindest bei mir ein sehr guter Fliegenfänger, zumindest bei kleineren Fliegen. Insgesamt ist die Pflanze interessant und wirklich sehr schön. Ich habe da schon beeindruckende Exemplare gesehen.
Ich denke es wird sich um die T-Form handeln! Die ist auch auf dem Bild von dem Schildchen an der Pflanze! Momentan sind die Blattstiele sehr dünn und hängen alle runter! Das wird an falscher bewässerung und Lichtmangel liegen! Zu dem Topf...Ich hab sie direkt in einen größeren Topf gepflanzt! Die Wurzeln kamen bereits raus! Ich werde sie erstmal da stehen lassen und schauen, wie sie sich entwickelt, wenn es ihr besser geht! Sollte es bei der T-Form bleiben werde ich sie wohl noch in Winterruhe schicken müssen.
Eine Frage hab ich noch. Wie genau funktioniert das mit den Blattstecklingen bei Droseras!? Denn nächstes Jahr würde meine Mom wohl gerne einen dieser Droseras in ihr Moorbeet pflanzen. Eine Dionea wächst dafür bereits schon bei mir fleißig (die hat sich selbst vermehrt).
Und ja mich hat das Fleischifieber gepackt! Aber ich bleibe erstmal bei den Anfängerarten und schaue, wie sie sich entwickeln! Und für nächstes Jahr möchte ich noch eine Sarracenia leucophylla für mein Fensterbankaußenminimoorbeet ( ) haben! Hab nur noch keine gefunden, würde auch Samen nehmen.
Also Blattstecklinge bei Drosera sind recht einfach (fast so einfach wie Pinguicula). Einfach ein ganzes Blatt von der Pflanze abschneiden und auf feuchtes Substrat legen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit und viel Licht bilden sich innerhalb weniger Tage kleine Jungpflanzen auf der Blattoberfläche (wichtig die Klebtentakel nach oben). Sobald sich die ersten eigenen Wurzeln gebildet haben kann man die Pflanzen dann ganz normal weiterkultivieren.
Als Substrat für Blattstecklinge empfehle ich sehr feinen Quarzsand, da er sehr einfach feucht zu halten ist und die Jungpflanzen mit den noch jungen Wurzeln sich sehr leicht daruas entnehmen lassen.
Also ich hab alle meine Pflanzen drausen bis auf die Nepis natürlich. Und also meine binata wächst da so gut das sie die anderen Pflanzen regelrächt überwuchert.
Ich habe beim Dehner im Schlussverkauf unter anderem eine Drosera binata günstig erstanden. Ich habe sie zunächst gesäubert und in frischen Torf gesetzt, da der Torf und der Topf bereits Kalkränder hatten. Ich habe die Pflanze nach draußen gestellt obwohl es zurzeit ziemlich kalt draußen ist. Trotzdem hat die Pflanze bereits nach einer Woche neue Triebe gebildet.
Noch eine Frage: Soll ich die Pflanz erstmal bei gemäßigten Temperaturen, d.h. um die zehn Grad durch den Winter kultivieren oder kann ich die gleich draußen lassen? Aber wahrscheinlich wird es ihr dann zu kalt sein. da sie ja beim Dehner nicht draußen stand.
Wenn du sie draußen hast ist es relativ egal wie lang sie vorher niedrige Temperaturen gehabt hat oder nicht, da sie im kalten Winter immer oberirdisch abstirbt und sich dann aus den tiefen Wurzeln regeneriert. Das Problem werden die viel zu kurzen Wurzeln sein. Ich würde die Pflanze den ganzen Winter drinnen kultivieren und erst nachdem sie recht lange im Moorbeet war dann auch draußen lassen.
Nur ist dabei eben immer die Möglichkeit gegeben das nach einem Superwinter sich halt nichts mehr regeneriert. D. binata ist eben nur teilweise Winterhart.
Und an Shiva: ... oh oh, die Pflanze muss sich erst mal erholen. Puh, die ist aber sehr gerupft. Sie wird es sicher überleben, aber sie ist schon sehr gerupft...
Tschö Jens
P.S. Und Winterruhe ist hier nicht so extrem wie bei europäischen oder nordamerikanischen Pflanzen. Nicht vergessen.
Zitat von Jens Hebell Und an Shiva: ... oh oh, die Pflanze muss sich erst mal erholen. Puh, die ist aber sehr gerupft. Sie wird es sicher überleben, aber sie ist schon sehr gerupft...
Tschö Jens
Ja das arme Pflänzchen hat es nicht gut gehabt im Baumarkt. Ich hab alle kaputten Triebe abgeschnitten und da uist nicht viel übrig geblieben. Aber sie triebt neu aus und das ist die Hauptsache. Sie bleibt im Winter drin und kann sich in Ruhe erholen.